© KG

Zionskirche

Die Initiative zum Bau der Kirche fiel zusammen mit der beginnenden Moorkultivierung durch Jürgen Christian Findorff. Ab etwa 1754 wurde der Bau der Kirche diskutiert. Man wollte den Menschen nicht weiter zumuten, aus den Moordörfern zum Gottesdienst bis nach Scharmbeck zur Kirche St. Willehadi zu fahren oder zu laufen. Mit der Baugenehmigung wurden vom König Georg II. 3.380 Reichstaler als Geschenk bewilligt. Aus Lotteriegeldern kamen nochmals 1.000 Reichstaler hinzu. Die Zionskirche auf dem Weyerberg wurde in den Jahren 1757 bis 1759 erbaut. Auf der Grundlage von Plänen des Hofbaumeisters Johann Paul Heumann aus Hannover leitete Jürgen Christian Findorff die Baumaßnahmen. Der Bau wurde „unter Vermeidung aller unnützer Zierde und Kostbarkeiten“ fertiggstellt.

Die weiße Spitze des Kirchturms hoch auf dem Weyerberg diente den Torfschiffern und den Menschen im Moor als Wegmarke. Selbst heute ist auf dem bewaldeten Weyerberg die Spitze des Kirchturmes gut zu sehen. 

Eine Anekdote erzählt, dass die heute berühmten Malerinnen „Frl. Westhoff und Frl. Becker“ am 12. August 1900 unerlaubt die Glocken läuteten. Dieser Jugendstreich führte zum Beschluss des Kirchenvorstandes, beiden jungen Frauen eine Strafarbeit aufzuerlegen: Clara Westhoff entwirft die Putten an den Ständern und Paula Becker malt die Blumen, die die Putten umgeben. 

Anlässlich des 800-jährigen Jubiläums des Ortes Worpswede wurde 2018 eine Kopie des berühmten Gemäldes von Fritz Mackensen an der Kirche enthüllt. Vor über hundert Jahren hatte Mackensen selbst sein Werk dort präsentiert.